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Richtige Passform. Was ist das eigentlich?

Wenn du meine Instagram Beiträge und Stories verfolgst, dann liest du wahrscheinlich ganz oft irgendwas von Passform und erste Anprobe. Aber was ist eigentlich die richtige Passform bei Kleidung? Wer bestimmt, was richtig sitzt? Wozu ist das überhaupt gut?

Fragen die mich häufiger erreichen. Und da ich das Thema selbst ziemlich spannend finde, gibt’s jetzt einfach einen Beitrag dazu.

Passform-was? (Ein Beispiel mit einer Korsage)

Um es einfach zu erklären:

Passform bedeutet für mich und meine Arbeit, dass ich ein Kleidungsstück auf deine individuellen Maße mache und dabei alles berücksichtige, was deine Körperform her gibt, damit dein neues Lieblingsstück perfekt sitzt. Das heißt, am Ende sollte nichts kneifen, ziehen, schlabbern, quetschen oder seltsam aus der Form geraten.


Hierfür mal ein Beispiel für ein Brautkleid:

Stell dir vor, du möchtest in deinem Wunschkleid heiraten und hast genaue Vorstellungen wie es aussehen soll. Am liebsten wäre dir eine Korsage ohne Träger. Jetzt denkst du vielleicht „Aber kann ich das auch wirklich mit meiner Figur tragen?“. Ohne zu wissen, was deine körperlichen Gegebenheiten sind, würde ich sagen „Klar! Sowas kann doch JEDE PERSON tragen!“ Wieso ich das behaupte? Na, weil man mit der richtigen Schnittführung und der richtigen Passform ALLES tragen kann, unabhängig von der Körbchengröße oder dem Taillenumfang.

Für mich als Maßschneiderin spielt es keine Rolle, ob du Konfektionsgröße 36 oder 54 trägst. Entscheidend für mich ist, dass du dich wohl fühlst und es deinen Vorstellungen entspricht.

Was macht eine gutsitzende Korsage eigentlich aus?

Um mal ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern:

Oft taucht der Mythos auf, dass man mit einem großen Busen niemals etwas ohne Träger tragen sollte, da angeblich der Halt fehlt. Meine Erfahrung sagt da allerdings etwas anderes. Natürlich kann es sein, dass einem die Träger eine Art Sicherheitsgefühl geben, da man sonst ständig denkt, man müsste das Oberteil zurecht zupfen. Aber wenn die Korsage gut verarbeitet ist, braucht es die Träger nur noch zur Zierde.


Was man bei einer gutsitzenden Korsage beachten sollte, verrate ich dir jetzt:

In erster Linie ist die Korsage formgebend, um den Körper eine schöne Silhouette zu zaubern. Oftmals haben diese eigenarbeitete Cups, dass das Tragen eines BHs unnötig macht. Die Designs meiner Korsagen haben in der Regel keine Cups, da ich dank meiner konstruierten Schnittführung darauf verzichten kann und trotzdem den optimalen Sitz habe. Dennoch rate ich meinen Kund*innen gerne dazu, einen trägerlosen BH darunter zu tragen, wenn sie sich unsicher fühlen. Denn es ist egal, wie perfekt das Teil am Körper sitzt, das Gefühl der eigenen „Sicherheit“ kann und möchte ich nicht beeinflussen. Schließlich ist es mein Ziel, dass man sich in dem Kleidungsstück den ganzen Tag wohl fühlt.

Die Wahl der richtigen Materialien

Da eine Korsage eng am Körper anliegt, ist die Wahl der Stoffe und die Qualität entscheidend. Die Materialien sollten sich auf der Haut angenehm anfühlen und die eingearbeiteten Stäbchen sollten nicht drücken. Deshalb verarbeite ich in meine Korsagen grundsätzlich festes Stäbchenband aus Kunststoff ein, dass auch bei Körperwärme formstabil bleibt. Denn oft wird dünnes und instabiles Stäbchenband genommen, dass sich nach längerem Tragen verformt und beim Sitzen einknickt, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch beim Aufstehen oft verformt bleibt.

Was die Auswahl der Stoffe angeht, berate ich dich sehr gerne, was geeignet ist bzw. nicht funktioniert. Und dank meiner unzähligen Musterproben hast du am Ende die Qual der Wahl und entscheidest, was als Favorit in Frage kommt.

Stiftung Warentest à la Jasmin

Hat die Korsage mal keine Schnürung, sollte man darauf achten, dass der Halt in der Taille gegeben ist. Denn die Taille ist in der Regel die schmalste Stelle des Oberkörpers, und bei einem guten Sitz, verhindert dies, dass die Korsage bei Bewegung hoch oder runter rutscht.

Und nicht nur das. Besonderen Wert lege ich darauf, dass der Brustbereich perfekt sitzt. Denn wer möchte sich schon in dem Kleid setzen oder bücken und tiefe Einblicke gewähren, weil der Brustbereich aus der Korsage rutscht? Deshalb mein Rat an dich:

Mach den Härtetest, wenn du bei einer Anprobe bist. Setz dich in dem Kleid, laufe ein paar Meter, hebe die Arme und tanze. Bewege dich so, wie du dich auf deiner Hochzeitsparty bewegen willst. Wackelt oder verrutscht nichts und bleibt alles da, wo es hingehört, dann sitzt alles so, wie es sein muss! Auch meine Kunden müssen den Stiftung-Warentest à la Jasmin durchführen, damit ich bei den Anproben sehen kann, ob noch etwas angepasst werden muss.

Mein Resümee

Selbst wenn das hier das Beispiel einer Korsage ist, im Prinzip arbeitet man bei anderen Kleidungsstücken ähnlich. Es werden eben nur andere Dinge berücksichtigt, die für das jeweilige Kleidungsstück wichtig sind. Aber dazu ein anders mal mehr.


 
 
 

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